Ein eigenwilliger Verstand kann manchmal eine Herausforderung sein und uns das Leben schwer machen. Aber wir haben die Macht, ihn zu erziehen und in die richtige Richtung zu lenken. In diesem Beitrag erfährst du, wie du deinem Verstand klare Grenzen setzt, seine übertriebenen Reaktionen kontrollierst und ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Verstand und Handeln erreichst.

Hast du manchmal das Gefühl, dass dein Verstand macht, was er will? Er wirbelt herum, lässt sich kaum einfangen und geht seinen eigenen Weg, ungeachtet deiner Wünsche?

Vielleicht hast du ihn einfach falsch erzogen.

Oft behandeln wir unseren Verstand wie ein rohes Ei, wir sind lieb und nett zu ihm, greifen ihn nicht hart an und vermeiden alles, was ihm nicht passt. Wir halten ihn ständig bei Laune und beruhigen ihn, damit er sich nicht wie ein tobendes Kleinkind auf den Boden wirft.

Aber solange wir nicht verstehen, wie der Verstand funktioniert, ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen und uns nach seinen Launen richten, wird er uns auf der Nase herumtanzen und unser Leben beherrschen.

Ein Verstand braucht Erziehung, Zügel und auch ein klares Stopp-Zeichen von uns, wenn er zu weit geht.

Deine Aufmerksamkeit ist das wichtigste

Heute ist mein Verstand mein bester Freund. Das war nicht immer so.

In den ersten drei Jahrzehnten meines Lebens verehrte ich ihn. Ich war beeindruckt von seiner Leistung, stolz auf seine analytischen Fähigkeiten und seine Begabung, stundenlang über dasselbe Thema nachzudenken.

Dann kam eine Zeit, in der ich ihn verfluchte. Ich erkannte, wie viel Leid er mir zugefügt hatte. Den Stress und Druck, den er auf mich ausübte, und die Zweifel, mit denen er mich überhäufte. Er ließ mich ständig glauben, ich wäre nicht gut genug, müsste besser oder anders werden. Und ganz egal, was ich tat, fand er kaum lobende Worte für mich.

Aber ein Verstand ist weder ein Tyrann noch ein Superheld. Er ist eher wie ein kleines Kind, das nach deiner Aufmerksamkeit giert. „Mama, schau hier“, „Papa, komm hierher“, „Ich will das haben – und zwar jetzt gleich und sofort“.

Und wenn es nicht bekommt, was es will, kann es ziemlich Theater machen. Am liebsten an einem Ort, an dem viele andere Menschen sind – auf der Straße oder in einem Supermarkt an der Kasse (wie peinlich!).

Unser Verstand verhält sich ähnlich. Wenn er nicht unsere Aufmerksamkeit erlangt, fährt er scharfe Geschütze auf. Die Geschichten, die er uns erzählt, werden immer dramatischer und spektakulärer. Er schreit und tobt, lockt und umwirbt, flucht, tritt und beißt. Solange, bis er endlich unsere volle Aufmerksamkeit hat oder bis wir erschöpft und ausgebrannt zusammenbrechen.

Ein Verstand tut, was ein Verstand tut

Die wichtigste Aufgabe unseres Verstandes ist es, uns zu beschützen. Das mag nicht immer offensichtlich sein, aber es ist so.

Allerdings bedeutet das nicht zwangsläufig, dass seine Versuche angemessen sind.

Unser Hund Akiro war von klein auf ein begeisterter Schwimmer. Aber nur, wenn er allein war.

Sobald ich ins Wasser ging und ebenfalls schwimmen wollte, überfiel ihn der unwiderstehliche Drang, mich retten zu wollen.

Falls dir das schon einmal passiert ist, weißt du, wie unangenehm das sein kann. Unser Hund wog in seinen Jugendjahren gut 15 Kilo. Wenn er mit seiner Pfote auf meine Schulter tapste und mich „retten“ wollte, passierte meistens das Gegenteil. Ich ging unter, schluckte ungewollt Wasser und bekam das Gefühl, zu ertrinken.

Ähnlich fühlt es sich an, wenn uns unser Verstand „retten“ will. Vor dem bösen Publikum. Vor der Blamage, die du dir zufügen könntest, wenn du dich sichtbar machst. Vor der Kränkung, die du erleben könntest, wenn niemand dein neues Produkt oder deine neue Dienstleistung kauft.

Wenn unser Verstand in Fahrt kommt, kann das äußerst unangenehm sein. Er reißt und zerrt an dir, schickt Zweifel, Ängste und Sorgen, reißt dich mitten in der Nacht aus dem Schlaf. Er erhöht deinen Blutdruck, verursacht ein flaues Gefühl im Magen, lässt dich zittrig werden und aktiviert den Flucht- oder Angriffsmodus.

Und all das nur, damit du dich mit ihm beschäftigst.

Nur weil er schreit, besteht noch lange keine Gefahr

Interpretieren wir sein Gezeter irrtümlich als Gefahr, werden wir natürlich darauf reagieren und uns aus der „Gefahrenzone“ entfernen.

Aber genauso wie beim Schwimmen keine tatsächliche Gefahr bestand, auch wenn unser Hund das glaubte, besteht in den seltensten Fällen, in denen dein Verstand in Panik gerät, eine tatsächliche Gefahr.

Nein, du wirst nicht umkommen, wenn du ein Video drehen musst. Nein, der ganze Saal wird nicht anfangen zu lachen, wenn du eine Bühne betrittst. Nein, du wirst nicht im Alter unter der Brücke landen, wenn du nicht sofort den Durchbruch schaffst und über Nacht berühmt und reich wirst.

Das ist das, was der Verstand tut. Er erzählt Geschichten, je bunter und dramatischer, desto mehr fühlt er sich in seinem Element.

Und nur weil es sich unangenehm anfühlt, bedeutet es nicht, dass es die Wahrheit ist.

Deinen Verstand trainieren

Als mich unser Hund das erste Mal „retten“ wollte, war ich erschrocken und erstaunt. Er war unser erster Hund, und ich kannte diesen Reflex nicht. Ich wusste nicht, was er mir damit sagen wollte.

Erst als ich mich näher damit beschäftigte und lernte, dass manche Hunde zum Rettungsschwimmer geboren sind und auch dann ihre Besitzer retten wollen, wenn keine Gefahr besteht, begann ein Umdenken.

Und ein Umlernen. Denn natürlich hätte ich auf den Badespaß verzichten können, nur damit Akiro mich nicht jedes Mal unter Wasser setzt.

Aber das wollte ich nicht. Also musste er lernen, dass es in Ordnung ist, wenn ich schwimme. Es hat eine Weile gedauert, aber letztendlich hat er verstanden, dass ich keine Gefahr bin, wenn ich im Wasser bin. Meistens funktioniert das ganz gut – nun ja, nicht immer, aber immer öfter 😀.

Auch unserem Verstand können wir beibringen, dass bestimmte Gewohnheiten, die er im Laufe der Zeit entwickelt hat, nicht angemessen oder sogar unerwünscht sind.

Das funktioniert nicht von Anfang an. Es erfordert ein wenig Übung. Aber genauso wie ein Welpe nicht sofort „Sitz“ macht und dort bleibt, braucht der Verstand Zeit, um eine neue Gewohnheit zu erlernen.

Du kannst ihm die Aufmerksamkeit entziehen oder ihn immer wieder zurückholen, wenn er zu sehr in einer Fantasiewelt abdriftet. Du kannst ihn auch mit Aufgaben beschäftigen, die ihn von seinem fiktiven Drama ablenken.

Dein Verstand als treuer Begleiter

Unser Verstand kann uns manchmal einschränken und mit Ängsten und Sorgen überfluten. Doch wir haben die Macht, ihn zu erziehen und seine übertriebenen Reaktionen zu kontrollieren. Indem wir ihm klare Grenzen setzen, unsere Aufmerksamkeit auf konstruktive Aufgaben lenken und uns nicht von seinen Panikreaktionen beeinflussen lassen, können wir die Kontrolle über unser Denken und Handeln zurückgewinnen.

Die Erziehung unseres Verstandes ermöglicht es uns, selbstbewusst aufzutreten, Risiken einzugehen und unsere Ziele zu verfolgen. Indem wir lernen, dass nicht jeder Impuls auf Gefahr hinweist, können wir uns von Ängsten und Zweifeln befreien. So können wir unser volles Potenzial entfalten und mutig unsere Träume verwirklichen.

Wenn du die Kontrolle übernimmst, dann kannst du deinen Verstand zu einem treuen Begleiter und hilfreichen Assistenten erziehen, der dich dabei unterstützt, ein erfülltes und erfolgreiches Leben zu führen.

Alles Liebe

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